Romy Schneider - Ein Nahaufnahme
Die Kamera liebte ihr Gesicht, es war wie geschaffen für die Nahaufnahme. Und Romy Schneider liebte und brauchte die Kamera - die Filmkamera ebenso wie die Kameras der Fotografen und Paparazzi. Julia Benkerts filmische Beschäftigung mit den vielen Gesichtern Romy Schneiders zeigt, dass die faszinierende Kamerapräsenz der Schauspielerin auch 27 Jahre nach ihrem Tod nichts an Intensität verloren hat - gleich, ob sie wie in dem französischen Film "L'enfer" (1964) als verhüllte Braut und glamouröse Diva stilisiert wurde oder ob sie sich ungeschminkt der Kamera aussetzte, wie in Hans Jürgen Syberbergs Dokumentarfilm "Porträt eines Gesichts" (1966). Ohne Make-up und in Großaufnahme spricht sie über ihre Ängste und Zweifel - bis heute ist der Film ein authentisches Zeugnis der tiefen Zerrissenheit Romy Schneiders. Ehemann Harry Meyen ließ ihn weitreichend zensieren, weil ihm seine Frau zu traurig vorkam.