Händel / Mozart: Der Messias
US-Regielegende Robert Wilson verzichtete bei seiner gestylten szenischen Deutung des zweieinhalbstündigen Oratoriums über Geburt, Tod und Auferstehung Jesu Christi auf jegliche religiöse Symbolik. Zum weltbekannten „Halleluja!“ ließ er einen in einem Video projizierten Eisberg explodieren, während unter den Chorsängern einer als Astronaut Pirouetten vollführte. Gespielt wurde nicht die englische Originalfassung, sondern eine Bearbeitung von Wolfgang Amadeus Mozart, die 1789 im Auftrag des Barockliebhabers Gottfried van Swieten entstand, fast ein halbes Jahrhundert nach der Uraufführung. In ihr verbinden sich Händels barocke Chöre, Rezitative und Arien mit dem opulenteren Stil der Wiener Klassik.