Ein kleines Dorf in Brandenburg. Hier lebt Anne – bereit, jedem über den Mund zu fahren, der ihr blöd kommt. Ihr Mann ist längst tot, mit dem Dorf hat sie sich überworfen, ihre Tochter hat sie vor Jahren davongejagt. Um ihr Herz meterhohe Schutzmauern. Wenn niemand da ist, kann ihr auch niemand etwas tun – nach diesem Motto hat sich Anne eingerichtet. Da steht die achtjährige Tilda vor der Tür, die ein neues Zuhause braucht, weil ihre Mutter im Gefängnis sitzt. Das ist Annes Tochter Julia. Widerwillig nimmt Anne ihre Enkelin bei sich auf, fest entschlossen, sie bei nächster Gelegenheit wieder loszuwerden. Doch Tilda, die Anne an Kampfgeist und Sturheit in nichts nachsteht, erobert sich hartnäckig ihren Platz in Annes Herz. Tilda bringt nicht nur den Konflikt mit Julia wieder ins Bewusstsein, sondern zwingt Anne auch aus ihrer Isolation gegenüber der Dorfgemeinschaft.